Paar auf zerrissenem Foto
Wenn der Trennungsschmerz das Herz zerreißt

 

Hilfe! Der Herzschmerz zerreißt mich –
7 Empfehlungen bei Trennungsschmerz

 

Ich kenne ihn nur zu gut, und Sie wahrscheinlich auch – den Trennungsschmerz, den Liebeskummer, das Herzeleid. Dieser Schmerz tut furchtbar weh! Kein bisschen weniger – vielleicht ist er sogar noch schlimmer – als eine klaffende blutende Wunde oder ein gebrochenes Bein. In diesem Blog finden Sie einen Notfallplan, damit Sie der Herzschmerz nicht zerreißt.

 

Was Sie in diesem Beitrag erwartet:

1. Ist Liebeskummer und Trennungsschmerz dasselbe?
2. Welche Symptome zeigen sich bei Trennungsschmerz?
3. Die vier Phasen des Leidens bei Trennungsschmerz
4. 7 Empfehlungen bei Trennungsschmerz
5. Wie lange muss ich mich mit dem Trennungsschmerz abmühen?
6. Fazit

 

1. Ist Liebeskummer und Trennungsschmerz dasselbe?

Liebeskummer und Trennungsschmerz werden häufig synonym benutzt, wobei sie für mich durchaus zwei unterschiedliche Aspekte aufzeigen. Ich kann in einer bestehenden Beziehung immer wieder unter Liebeskummer leiden. Zum Beispiel, weil mein Partner sich nicht so verhält, wie ich mir das für eine innige Beziehung wünsche. Auch kann ich Liebeskummer haben, weil er immer wieder anderen Frauen hinterher sieht und ich mir nicht sicher bin, ob er wirklich treu ist.

Trennungsschmerz besteht, weil eine Beziehung zu Ende ist. Aus! Vorbei! Gestorben! Wer Trennungsschmerz verspürt, leidet. Dieses Leid drückt jeder Mensch – ganz nach seinem Naturell – individuell aus. Der eine wütet, schreit und tobt, der andere jammert, weint und zieht sich gekränkt zurück. Ein Dritter bettelt um den Erhalt der Beziehung und ist bereit, alles dafür zu tun und sich selbst sogar aufzugeben, wenn es nur weitergeht. Und wieder ein anderer stürzt sich sofort in eine neue Beziehung, feiert und freut sich angeblich des Lebens.

Weinende Frau mit Gesicht in der Hand
Liebeskummer – Trennungsschmerz

 

2. Welche Symptome zeigen sich bei Trennungsschmerz?

Neben all den oben genannten Verhaltensweisen martern den Leidgeplagten oft auch körperliche Symptome. Er quält sich tatsächlich mit einer Krankheit herum – der Liebeskrankheit. Feuchte Hände, Herzrasen und schneller Puls sind nur einige Symptome, mit denen sich der Liebeskranke konfrontiert sieht. Viele sprechen davon, dass ihnen die Trennung schier das Herz zerreißt, dass sie Schmerzen verursacht, die kaum aushaltbar sind.

Dieser Schmerz, lässt sich mittels EEG im Gehirn sichtbar machen. Forscher stellten fest, dass dort sowohl bei seelischer, wie bei körperlicher Pein, dieselben Regionen aktiv sind. Die Nebenniere produziert vermehrt Adrenalin und Noradrenalin, während gleichzeitig der Spiegel der Glückshormone Serotonin und Dopamin sinkt. Dadurch dass sich durch diesen Stress, den der Leidende durchlebt, sein Hormonspiegel massiv verändert, kommt es zu heftigen Gefühlsschwankungen. Sowohl der Körper, als auch der Geist sind blockiert.

Häufig sind auch folgende Trennungsschmerz-Symptome zu beobachten:

• Schlafstörungen
• gestörtes Essverhalten (Appetitlosigkeit/Fressattacken)
• Bauchschmerzen
• Übelkeit
• Konzentrationsstörungen
• Antriebslosigkeit
• Pessimismus

 

3. Die vier Phasen des Leidens bei Trennungsschmerz

Selbst wenn die Trennung „nur“ das Ende eines langen Leidensweges war, trifft es diejenigen, die sie nicht wollten hart. Ohnmächtig und hilflos sind sie der Entscheidung des anderen ausgeliefert. Besonders problematisch wird eine Trennung für Menschen, die ihr ganzes Leben auf diese Partnerschaft aufgebaut haben und gänzlich unvorbereitet ihre Zukunftspläne vernichtet sehen.

Obwohl jeder Mensch unterschiedlich lange braucht, um die Trennung zu verarbeiten, durchlaufen doch alle mehr oder weniger bei der Verlustbewältigung dieselben vier Phasen. Besonders die ersten beiden Phasen gehen häufig ineinander über. Die Grenzen verwischen und vermischen sich. Einen Schritt vor, zwei zurück – all dies ist normal. Ebenso normal sind Gedanken wie: „Ich schaffe das nicht!“ „Das hört ja nie auf!“ „Wie soll ich das jemals durchstehen?“

1.) Die Trennung nicht wahrhaben wollen: Unmittelbar nach der Trennung verleugnen die Betroffenen meist das Geschehen. Sie stehen regelrecht unter Schock und wollen nicht wahrhaben, dass ihr Partner sie verlassen hat. Sie appellieren an dessen Liebe und versuchen um die Beziehung zu kämpfen. Schließlich gab es doch gemeinsame Zukunftsträume, viele schöne Momente und herzliche Begegnungen. Jede Kontaktaufnahme seitens des Partners wird als neue Chance für die Beziehung interpretiert, auch wenn der Partner lediglich klären will, wie die Aufteilung der Möbel aussehen könnte.

2.) Das Gefühlschaos ist komplett: Diese Phase ist die heftigste. So langsam sickert der Gedanke tiefer, dass die Trennung doch endgültig sein könnte. Die Hoffnung schwindet immer mehr und die Gefühle fahren Achterbahn. Trauer und Erleichterung wechseln sich ebenso ab wie Verzweiflung und Freude. Neben Angst macht sich auch Neid und Wut auf glückliche Paare breit. Die Realität lässt sich nicht länger verleugnen und das Wohlverhalten dem Partner gegenüber, damit dieser wieder zurückfindet, schwindet dahin.

Vorsicht: Während dieser Phase Rachegelüsten nachzugeben zerschlägt viel Porzellan und lässt sich meist nicht mehr kitten.

3.) Verarbeiten und Neuausrichtung: Die Zeiten werden länger, in denen die Gedanken um anderes kreisen, als um den Ex. Aus Minuten werden Stunden und hin und wieder auch schon einmal einen Tag. Auch der Schmerz verändert sich. Das Brennen und Stechen weicht einem dumpfen Gefühl von Trauer oder Wehmut. Immer häufiger zeigen sich auch erhellende Gedanken, in denen der ehemalige Partner vom Sockel gestoßen und im Lichte der Tatsachen betrachtet wird. Es war nicht immer alles gut. Im Gegenteil, oft war es sogar frustrierend und vielleicht sogar anstrengend.

Solcherart Bilanz zu ziehen vermag Raum zu schaffen für neue Möglichkeiten in der Zukunft. Erstmals flackern Momente von Lebensfreude auf. So manche Dinge sind nur deshalb möglich, weil die alte Partnerschaft nicht mehr besteht. Jetzt beginnt die Zeit, neue Wege zu beschreiten.

4.) Jedem Ende wohnt ein neuer Anfang inne: Gott sei Dank, die Trennung ist realisiert und akzeptiert, der Schmerz fast überstanden und das Gleichgewicht weitestgehend wiederhergestellt. Die Rückschau auf den ehemaligen Partner, die gemeinsame Zeit – es ist Geschichte. Im besten Fall hat diese Geschichte das Konto Erfahrung gefüllt und den Weg für eine positive und glückliche Zukunft geebnet.

Viele Menschen schauen in dieser Phase zurück und können erkennen: Die Tage, die mich zerstörten, sind die Tage, die mich formten.

I love me als Schriftzug vor einem Menschen
Der Trennungsschmerz darf gehen

 

4. 7 Empfehlungen bei Trennungsschmerz

1.) Brechen Sie jeglichen Kontakt ab: Alles in Ihnen schreit nach dem ehemaligen Partner, jeder Gedanke gilt ihm. Und trotzdem – gerade weil dies so ist, sollte das oberste Gebot sein: keinen Kontakt! Wirklich gar keinen! Keinen Anruf und keine SMS, WhatsApp oder Messenger-Nachricht. Keinen schnellen Besuch, „weil doch noch das Lieblings-T-Shirt bei dir liegt.“ Nicht mal eben schnell den anderen Weg nehmen, weil er/sie dort entlang gehen müsste.

Jedes Gespräch, jedes Treffen, jede Berührung verhindert, dass Ihr Schmerz weniger wird. Es ist wie das Abkratzen des Grinds von einer Wunde – sie reißt wieder auf.

2.) Erlauben Sie sich, um Hilfe zu bitten: Fressen Sie Ihren Schmerz nicht in sich hinein. Es entlastet sehr, sich Ihre Hilflosigkeit und Ohnmacht von der Seele zu reden. Vertrauen Sie sich Freunden oder Familienmitgliedern an. Gute Freunde und ein stabiles soziales Umfeld helfen, die Trennung besser zu verarbeiten. Vermeiden Sie dabei, dass diese Menschen Partei ergreifen sollen.

Es geht bei diesen Gesprächen nicht darum, dass Sie Ihren liebsten Menschen ständig die Ohren volljammern, sondern dass Sie sich selbst reflektieren und dabei Abstand zum Geschehen gewinnen.

3.) Gestalten Sie Ihre Wohnung neu – verbannen Sie Erinnerungsstücke: Wenn Ihr Partner schon nicht da ist, haben Sie vielleicht die Tendenz, sich wenigstens die Fotos anzuschauen, die Liebesbriefe von damals zu lesen oder sich am letzten Weihnachtsgeschenk zu erfreuen. Mit jedem Erinnerungsstück, dass Sie verbannen, schaffen Sie sich Raum für Neues, für Eigenes. Ändern Sie etwas am Wohngefühl, packen Sie alles zusammen, was Sie an die gemeinsame Zeit erinnert.

Wie wäre es, die ehemals gemeinsame Wohnung frisch zu streichen und auch um- bzw. auszuräumen? Vielleicht sogar das ein oder andere Möbelstück zu entsorgen und ein Neues zu kaufen?

Zwei mit Farbe getränkte Pinsel
Sei kreativ – erschaffe etwas Neues

 

4.) Verhaften Sie nicht in der Opferrolle: Auch wenn Sie nichts tun können, um die Trennung zu verhindern, musst Sie trotzdem nicht das Opfer sein und in Selbstmitleid versinken. Suchen Sie nicht die Schuld bei sich. Geiseln Sie sich nicht mit der Warum-Frage. Auch nicht mit Selbstgesprächen im Sinne von: „Hätte ich doch nur nicht…“ „Wenn ich damals so, statt so, dann…“ „Wenn ich ab jetzt dies und das…“ Halten Sie sich immer wieder vor Augen, dass der Trennungsschmerz irgendwann vorbei ist (wie alles irgendwann vorbei ist) und dass Sie jetzt die Chance haben, als Schöpfer aus dieser Situation hervorzugehen.

5.) Fühlen Sie Ihre Gefühle: Ihre Gefühle werden immer wieder Achterbahn mit Ihnen fahren. Jetzt gerade sind Sie wütend, in fünf Minuten versinken Sie in tiefer Trauer. Es ist in Ordnung, nach einer Trennung alle Schattierungen von Gefühlen zu empfinden. Sie brauchen nicht auf Stark zu mimen, wenn Sie es nicht sind. Jedes Gefühl, dass Sie tief fühlen, verwandelt sich. Wenn die Trauer da ist und die Tränen fließen, dann tauchen Sie durch diesen Trauersee und krabbeln Sie auf der anderen Seite wieder heraus.

Vielleicht hilft Ihnen Musik oder ein Liebesfilm, um in die tiefste Tiefe Ihrer Gefühle abzutauchen. Wenn Sie am Grund angekommen sind, stoßen Sie sich ab, tauchen Sie auf und sehen Sie dem neuen Tag entgegen.

6.) Verändern Sie etwas in Ihrem Leben: Nach der Trennung vom Vater meines Sohnes, weinte ich wochenlang. Auch während meiner Arbeit, die damals sehr routinemäßig ablief und wenig Konzentration benötigte. Um auf andere Gedanken zu kommen und mich mit Neuem abzulenken, suchte ich mir eine Arbeit, die mich nicht nur herausforderte, sondern auch tief befriedigte.

Häufig ist es sinnvoll, im Leben ein neues Kapitel aufzuschlagen. Probieren Sie sich aus! Tun Sie etwas, was Sie schon lange vorhatten und nie gemacht haben – vielleicht eine außergewöhnliche Reise, eine neue Sportart, einen anderen Kleiderstil, etc.

7.) Lenken Sie sich ab: Es gibt Zeiten nach der Trennung, in denen es wichtig ist, Ihre Gefühle zu fühlen. Es gibt jedoch ebenso die Zeiten, in denen Sie sich ablenken sollten. Suchen Sie sich etwas, das Sie auf andere Gedanken bringt. In Corona-Zeiten ist dies zwar nicht ganz so einfach, jedoch trotzdem möglich.

Gehen Sie in die Natur und umarmen Sie Bäume – ihre Energie werden Sie ganz subtil spüren. Besorgen Sie sich interessante Literatur. Nehmen Sie an Online- oder Präsenz-Veranstaltungen teil. Treffen Sie sich mit Freunden und machen Sie ein Picknick. Vielleicht ist der Motorrad-Führerschein jetzt das Richtige, womöglich auch eine Bergwanderung.

 

5. Wie lange muss ich mich mit Trennungsschmerz abmühen?

Um diese Frage zu beantworten, müsste ich Hellseherin sein, denn jeder Mensch plagt sich unterschiedlich lange. Es ist von so unendlich vielen Faktoren abhängig, dass eine pauschale Zeitangabe nicht möglich ist.

Folgende Kriterien müssen bei dieser Frage u. a. berücksichtigt werden:

• Wie lange waren Sie als Paar zusammen?
• Wie intensiv haben Sie die Partnerschaft gestaltet?
• Wie vertrauensvoll war Ihr Umgang miteinander?
• Welche gemeinsamen Zukunftspläne hatten Sie?
• Wie wurde die Beziehung beendet?

Manche Menschen leben nach der Formel: 1 Woche für jeden Monat, den man zusammen war.
Beispiel: 10 Jahre Beziehung ./. 4 = 2,5 Jahre Schmerz

Je mehr der vorgenannten Maßnahmen Sie für sich anwenden, desto schneller werden Sie durch die heftigsten Schmerzphasen durch sein.

 

6. Fazit:

Vielleicht erscheinen Ihnen diese Maßnahmen zu profan, zu kümmerlich, zu abgedroschen. Ich kann Ihnen jedoch eins versichern – aus eigenem Erleben – sie wirken. Nicht alle bei jedem. Probieren Sie aus, was bei Ihnen greift.

Ich weiß, wie Sie sich fühlen, kann tief im Herzen nachempfinden, wie es Ihnen geht, bin ich doch selbst zweimal durch diesen See des Schmerzes getaucht. Doch eines kann ich Ihnen auch versichern: Im Rückblick waren die Trennungen richtig und nach vorne blickend bin ich immer gestärkt daraus hervorgegangen.

Wenn Sie Hilfe beim Durchtauchen Ihres Trennungsschmerzes brauchen, dann melden Sie sich bei mir. Von mir werden Sie im Beziehungscoaching keine guten Ratschläge und Allgemeinplätze hören. Auch kein „Sie müssen“ oder „das dürfen Sie nicht“. Ich helfe Ihnen, neben Ihre alten Erinnerungen neue Erfahrungen zu stellen.

Herzliche Grüße
Sylvia Bieber

 

Über die Autorin: Sylvia Bieber

Meine Mission ist Ihre Selbstkompetenz!

Ich liebe es, wenn Klienten nach einem Coaching mit Sätzen wie: „Ich kann das“, „ich mach das“, „ich traue es mir zu“, meine Praxis verlassen und sich selbstbestimmt und unabhängig fühlen.
Gerne helfe ich auch Ihnen, sollten Sie sich frustriert, machtlos oder angstvoll fühlen. Ich zeige Ihnen, wie Sie da ändern können – und Ihre Lebensfreude kehrt zurück.

 

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