Symbole als Dolmetscher nutzen –
wenn Worte fehlen, können Symbole übersetzen
Jeder kennt die Symbolik einer Fahne auf Halbmast. Auch ein rotes X über einem Totenkopf ist allen ein Begriff. Seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte gehören Zeichen & Symbole zu unserer Kultur und Kommunikation – ob im Alltag, beim Sport, in Politik oder Religion, auf unserer Kleidung oder gar auf unserer Haut. Wir alle tragen tiefgründiges Wissen und Vorstellungen über Menschen, Gott und die Welt in uns.
Im Coaching erlebe ich oft Menschen, denen für das, was sie erlebt haben oder empfinden, die Worte fehlen. Der Verstand und somit auch die Sprache reichen alleine nicht aus. Und wo die Sprache fehlt, beginnt die Arbeit mit Symbolen. Symbole sind Stellvertreter für Situationen, in denen andere Möglichkeiten der Kommunikation, wie z. B. Worte, Gestik und Mimik, nicht gelingen. Das Symbol wird zum Dolmetscher und darüber lässt sich ausdrücken, was sonst nicht gesagt werden kann.
Ein Symbol kann alles sein, was als Begriffsträger dienen kann. Ob dies ein Foto oder ein Gemälde ist, eine Geste, ein Ritual oder ein Traum. Auch Geschichten oder Märchen eignen sich, wenn damit ein Begriff transportiert werden kann. Als Beispiel mag das Symbol eines Herzens dienen, welches für die Liebe steht.
Symbolische Gegenstände helfen als Transportmittel um ein Sich-Erinnern auszulösen. Auch als Anregung zur Ist-Situations-Klärung und als Geburtshelfer für zukünftige Planungen und Projekte. Symbole nehmen den Klienten quasi an die Hand und führen ihn über den Weg ins Unterbewusstsein zu seinen Fragen und damit zu Antworten.
Wenn also ein Dolmetscher gebraucht wird, um an die Ursachen der Problematiken zu gelangen, dienen Symbole dazu, dass der Klient die unbewussten Aspekte der Thematik, einer Frage oder eines Ansatzes erfasst. Durch das Sichtbarmachen all dessen über die Symbolebene und das dadurch mögliche Ansprechen der Problematik, gelangt der Klient in Bereiche, die ihm vorher nicht zugänglich waren.
Symbolik im Coaching nutzen
Mit Hilfe eines Kartenspiels, den OH-Karten, gebe ich einer 35-jährigen Klientin die Möglichkeit, frei über ihre momentane missliche Beziehungssituation assoziativ nachzudenken und Gefühle wahrzunehmen, die sie vielleicht verdrängt hat. Da das Deck in 88 Wort- und Bildkarten unterteilt ist, sprechen diese sowohl die linke (rational – logische) als auch die rechte (emotional – bildhafte) Gehirnhälfte an. Dadurch ist es möglich, neue Anstöße für eine Lösung zu provozieren, da Verstand und Intuition verknüpft werden.
Die Klientin stellt sich innerlich die Frage, welche unbewussten Gründe es geben könnte, dass ihre Beziehungen immer dann auseinander gehen, wenn sie bereit ist, sich tiefer einzulassen. Das Wort, welches sie zieht, heißt Vater. Nun assoziiert sie all das, was ihr zu diesem Wort einfällt und ganz automatisch bringt sie die Inhalte in Bezug zu ihrer gegenwärtigen Situation.
Die verdeckt gezogene Bildkarte zeigt eine Gruppe Menschen ins Gespräch vertieft. Eine weitere Person steht abseits. Auch hierfür findet die Klientin sofort eine assoziative Verbindung zu ihrem Dilemma. Ihr wird klar, dass sie immer dann, wenn es ihr wichtig ist, dazuzugehören, Angst vor Zurückweisung hat. Aus dieser Angst heraus sondert sie sich schon im Vorfeld ab und beschwert sich dann, dass sie nicht integriert wird.
Nachdem diese unbewusste Türe erst einmal aufgestoßen ist, findet sie Worte für ihre frühkindlichen Verletzungen durch die Zurückweisungen seitens des Vaters. Der Beginn einer Heilung vollzieht sich. Jetzt können wir tiefer ins Beziehungscoaching einsteigen.
Herzliche Grüße
Sylvia Bieber
Über die Autorin: Sylvia Bieber
Meine Mission ist Ihre Selbstkompetenz!
Ich liebe es, wenn Klienten nach einem Coaching mit Sätzen wie: „Ich kann das“, „ich mach das“, „ich traue es mir zu“, meine Praxis verlassen und sich selbstbestimmt und unabhängig fühlen.
Gerne helfe ich auch Ihnen, sollten Sie sich frustriert, machtlos oder angstvoll fühlen. Ich zeige Ihnen, wie Sie da ändern können – und Ihre Lebensfreude kehrt zurück.
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