gerade wollte ich ein Buch zurück ins Regal stellen, als mir ein Lesezeichen in die Hand fiel, welches mir vor vielen Jahren eine Autorin zusammen mit ihrem Buch „Die Geschichte Jakobus des Jüngeren: Erzählt von Yasper, einem Engel Gottes“ geschickt hat.
Darauf stand:
„Die Spirale der Liebe. Wenn ein jeder von uns, ein jeder an SEINEM Platz, für das Miteinander der Menschen eintritt, wird es eine Spirale der Liebe sein.“
Dann ging es handschriftlich weiter: „Wage den Sprung vom ›Liebestheoretiker‹ zum ›Liebespraktiker‹. Liebe ist immer praktisch“.
Damals las ich ihre Worte, sagte innerlich „Ja“, doch dachte ich nicht weiter darüber nach.
Heute nun denke ich sehr tief darüber nach. Denn seit geraumer Zeit – einige unter Euch wissen das – lebe ich diese praktische Liebe in Bezug auf meinen Sohn. Dieser braucht immer noch meine tätige Unterstützung.
Neu dazu gekommen ist inzwischen die praktische Liebe in Bezug auf meine 91-jährige Mutter. Sie schafft es alleine nicht mehr, braucht in immer mehr Lebensbereichen Hilfe. Wir Schwestern, fünf an der Zahl, packen an, wo immer es auch nötig ist. Wer jemals Eltern versorgt hat, weiß, was ich damit meine.
Diese praktische, tätige Liebe unterscheidet sich sehr von der mal eben schnell dahingesagten „hab dich lieb-Liebe“. Auch von der „Ich liebe dich-Liebe“.
Sie ist eher vergleichbar mit der Liebe, von der Mahatma Gandhi einmal sagte:
„Liebe ist die stärkste Macht der Welt, und doch ist sie die demütigste, die man sich vorstellen kann“.
Erich Fromm unterteilte in seinem Werk „Die Kunst des Liebens“ die Liebe in:
- Mütterliche Liebe: Ich werde geliebt, weil ich bin.
- Väterliche Liebe: Ich werde geliebt, weil ich mich richtig verhalte.
- Infantile Liebe: Ich liebe, weil ich geliebt werde.
- Reife Liebe: Ich werde geliebt, weil ich liebe.
Die alten Griechen nahmen folgende Unterteilung vor:
- Philia: die freundschaftliche, zwischenmenschliche Liebe
- Eros: die erotische, körperliche Liebe
- Agape: keine irdische, sondern eine von Gott inspirierte uneigennützige Liebe
Mit diesen Zeilen möchte ich keine Belehrung von mir geben, sondern Dir einen Anstoß geben, mal darüber nachzudenken, welche Form der Liebe Du lebst.
Ja, Liebe ist immer praktisch. Das habe ich die letzten Monate verinnerlicht. Und – sie nährt uns in diesem Tätig sein.
Ich hoffe, Dir etwas Gedankenfutter geschenkt zu haben. Solltest Du eine Wegbegleiterin, einen Coach bei Deinen Herausforderungen im Leben brauchen, bin ich gerne für Dich da. Rufe für einen Coachingtermin einfach an.
Herzliche Grüße und allen Müttern einen wundervollen Muttertag
Sylvia
PS: Da der Familienstellentag am 25. Mai für Aufstellende schon ausgebucht ist, habe ich am Mittwoch, dem 07. Juni einen Abendtermin eingeschoben.