Der ungeschliffene Diamant

 

Der ungeschliffene Diamant

 

Ein weiser alter Meister lebte in einem kleinen Dorf. Er war bekannt für seine tiefe Einsicht und seine Fähigkeit, den Menschen zu helfen, ihren eigenen Wert zu erkennen. Eines Tages kam ein junger Mann zu ihm, der voller Zweifel und Unsicherheit war.

„Meister“, sagte der junge Mann, „ich fühle mich wertlos. Niemand sieht mich wirklich, niemand erkennt meine Fähigkeiten. Ich versuche es immer wieder, aber ich scheitere. Was bin ich überhaupt wert?“

Der Meister lächelte ihn an und sagte: „Bevor ich dir deine Frage beantworte, habe ich eine Aufgabe für dich. Nimm diesen alten Stein und gehe auf den Markt. Biete ihn zum Verkauf an, aber akzeptiere kein Geld – egal, was man dir anbietet.“

Der junge Mann nahm den unscheinbaren Stein und zog los. Zuerst sprach er einen Obstverkäufer an.

„Was willst du für diesen Stein?“, fragte der Verkäufer.

„Er steht nicht zum Verkauf, ich möchte nur wissen, was er wert ist“, antwortete der junge Mann.

Der Obstverkäufer lachte. „Er sieht aus wie ein gewöhnlicher Kieselstein. Vielleicht gebe ich dir ein paar Äpfel dafür.“

Der junge Mann bedankte sich und zog weiter. Er ging zum Bäcker, zum Fischer und zum Schmied – alle sahen den Stein als wertlos an und boten ihm nur Kleinigkeiten im Tausch.

Enttäuscht kehrte er zum Meister zurück. „Niemand wollte ihn haben. Sie sahen keinen Wert in ihm.“

Der Meister nickte. „Jetzt geh mit dem Stein zum Juwelier und frag ihn nach seinem Wert.“

Der junge Mann tat, wie ihm geheißen. Als der Juwelier den Stein sah, wurden seine Augen groß.

„Wo hast du diesen Stein her?“, fragte er aufgeregt.

„Mein Meister hat ihn mir gegeben“, antwortete der junge Mann.

Der Juwelier nahm eine Lupe zur Hand, prüfte den Stein und sagte schließlich: „Das ist ein ungeschliffener Diamant! Er ist von unschätzbarem Wert. Ich würde dir sofort eine große Summe Geld dafür geben.“

Der junge Mann war sprachlos. Er lief zurück zum Meister und berichtete ihm, was der Juwelier gesagt hatte.

Der Meister lächelte. „Siehst du, mein Junge – du bist wie dieser Diamant. Die meisten Menschen sehen nur die raue Oberfläche, weil sie nicht gelernt haben, hinter die Fassade zu blicken. Doch diejenigen, die wirklich erkennen, was in dir steckt, wissen um deinen wahren Wert. Und am allerwichtigsten ist: Du selbst musst erkennen, dass du ein Diamant bist – egal, was andere sagen.

(aus dem Buddhismus und Sufismus)

 


 

Fazit:

Vielleicht hast du dich auch schon einmal wie dieser ungeschliffene Diamant gefühlt – übersehen, unterschätzt, unsicher? Dann lass uns gemeinsam hinschauen. Deine Vergangenheit, deine Familie, alte Muster – all das prägt dein Selbstbild. Aber das heißt nicht, dass du klein bleiben musst.

In meinen Familienaufstellungen zeigt sich immer wieder, wie tief diese Glaubenssätze sitzen – und wie befreiend es ist, sie endlich loszulassen.

 


 

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