Wonach du Ausschau hältst

 

Der Gastgeber bittet seinen jungen Gast:

„Schaue Dich bitte im Raum um und achte auf alles, was schwarz ist.“

Der junge Mann blickt sich um und sieht eine Reihe schwarzer Dinge: ein Bücherregal, Kerzenständer, kleine Schälchen, eine schwarze Statue, Aktenordner und einen Papierkorb. 

„Gut, schließe jetzt deine Augen – und jetzt… nenne mir… alle blauen Dinge.“ 

Der junge Mann sagt lächelnd, „mir ist nichts Blaues aufgefallen.“ 

„Dann öffne wieder die Augen und schau, von wie vielen blauen Dingen du umgeben bist.“

Und tatsächlich, je mehr er sich umschaut, umso mehr Blau fällt ihm auf. 

„Sie haben mich reingelegt, ich habe nach schwarzen Dingen Ausschau gehalten und nicht nach blauen.“ 

„Ja, genau darum, geht es. Du hast nach schwarzem Ausschau gehalten, sahst Schwarz und übersahst das Blau. Genau so verhalten wir uns im täglichen Leben. Wenn wir nach dem schlimmsten Ausschau halten, übersehen wir leicht das Beste. Wir blenden es einfach aus.“

(unbekannt)

 

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