Was für den Schneider gut ist, ist für den Schuster nicht gut.

 

Der Arzt, der Schneider und der Schuster

Ein Arzt wurde zu einem kranken Schneider gerufen. Der Arzt untersuchte ihn und musste feststellen, dass er keine Behandlungsmöglichkeit, keine Therapie und keine Medikamente für den armen Mann wusste. Traurig teilte er dem Schneider mit, dass er wohl sterben müsse. Da sagte der Schneider: „Wenn´s denn so ist, dann hätte ich einen letzten Wunsch. Bitte bringt mir zwei Pfund Bohnen in einem Liter Essig gekocht.“ Der Arzt wollte dem Kranken seinen letzten Wunsch nicht verwehren und schickte nach dem Gewünschten. Der Schneider aß die Bohnen, schlief ein und wachte am Morgen munter und kerngesund auf.

Der verwunderte Arzt schrieb in seine Karteikarte: Todkranker Schneider nach Verzehr von zwei Pfund Bohnen, gekocht in einem Liter Essig wieder putzmunter.

Nach einiger Zeit schickte man wieder nach dem Arzt. Der Schuster lag gar arg dar nieder. Unser Arzt untersuchte den Kranken und wusste sich auch bei diesem keinen Rat. Alle Therapiemöglichkeiten schienen ihm aussichtslos. Er kannte keine Medikamente und keine Methode, die für diese Symptome richtig gewesen wären. Der Mann würde die Nacht nicht überleben.  Da fiel ihm die Sache mit dem Schneider ein. Er schickte nach den in Essig gekochten Bohnen und gab sie dem Manne zu essen. Am nächsten Morgen war dieser tot.
 
Da schrieb der Arzt in seine Karteikarte: Was für den Schneider gut ist, ist für den Schuster nicht gut.
 

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