Die Last der schweren Steine
Es war einmal eine Frau, die eine lange Reise vor sich hatte. Sie wanderte durch Wälder, über Berge und entlang weiter Felder, stets mit einem schweren Rucksack auf den Schultern. Die Last drückte sie nieder, doch sie ging unbeirrt weiter.
Eines Tages traf sie auf einen alten Weisen, der am Wegrand saß und den vorbeiziehenden Wolken zusah. “Warum trägst du diese schwere Last?”, fragte er, als er ihren mühsamen Gang beobachtete.
“Das sind meine Sorgen und Probleme”, antwortete die Frau. “Ich habe sie über die Jahre gesammelt. Jede Sorge ist ein Stein, den ich unterwegs aufgelesen und in meinen Rucksack gelegt habe.”
Der Weise nickte verständnisvoll. “Hast du jemals in den Rucksack geschaut, um zu sehen, ob all diese Steine wirklich notwendig sind?”
Die Frau schüttelte den Kopf. “Nein, ich dachte, ich muss sie tragen. Es ist mein Gepäck.”
“Setz dich doch einen Moment und öffne deinen Rucksack”, schlug der Weise vor. Die Frau folgte seinem Rat und setzte sich neben ihn. Als sie den Rucksack öffnete, war sie erstaunt, was sie sah. Einige der Steine waren nur kleine Kiesel, die kaum Gewicht hatten, aber sie wogen sie dennoch nieder. Andere Steine waren groß, aber hohl – sie wirkten schwer, hatten jedoch kaum Substanz.
Der Weise lächelte und sagte: “Manche Sorgen sind gar nicht so schwer, wie sie scheinen. Andere sind leer, ohne Bedeutung, aber sie rauben dir dennoch deine Kraft. Es ist an der Zeit, sie loszulassen.”
Die Frau nahm einen Kiesel nach dem anderen aus ihrem Rucksack und hielt sie in ihren Händen. Sie spürte, wie sich ihr Herz leichter anfühlte, je mehr sie losließ. Schließlich blieb nur ein kleiner, glatter Stein übrig, den sie behielt – er erinnerte sie daran, achtsam zu sein und sich nur auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Als sie den Rucksack wieder aufsetzte, fühlte er sich plötzlich federleicht an. Die Frau bedankte sich bei dem Weisen und setzte ihre Reise fort – diesmal mit einem befreiten Herzen und einem klaren Blick auf den Weg vor ihr.
(Autor unbekannt)
Die Weisheit der Geschichte: Oft tragen wir Lasten mit uns, die wir gar nicht wirklich brauchen. Viele Sorgen sind wie leere Steine, die nur deshalb schwer wirken, weil wir glauben, sie tragen zu müssen. Es lohnt sich, hin und wieder innezuhalten und die Lasten zu überprüfen, die wir mit uns herumtragen. Vielleicht ist es an der Zeit, einige Steine aus dem Rucksack unseres Lebens zu nehmen und nur das Wesentliche mitzunehmen – das, was uns wirklich weiterbringt.
Willst Du regelmäßig neue Geschichten und Metaphern lesen, dann tragen Dich in meine „Liebesperle“ (= Newsletter) ein. 2 x monatlich erhältst Du solch aufbauende Texte neben anderen sinnreichen Inhalten.